Archiv | Januar 2017

Verletzungen am laufenden Band

Hallo meine lieben Freunde,

die Weihnachtszeit war für mich eine harte Zeit. Aber ich habe sie überstanden und bei meiner Chefin sind auch noch ein paar wenige Nerven übrig geblieben.

Heiligabend morgens liefen alle meine Konkurrenten frei rum. Deshalb musste ich an der Leine bleiben und meine Chefin war mit mir nur auf der Flucht. Trotz mehrerer Prügeleien ist es aber zu keinen größeren Verletzungen gekommen. Meine Chefin war ziemlich genervt, wollte sie doch einen entspannten Spaziergang machen, bevor der Weihnachtstrubel begann. Ich fand´s ganz lustig.

Morgens am 1. Weihnachtstag habe ich einen neuen tollen Freund gefunden, mit dem ich eine Stunde durch den Wald gefetzt bin. Über Baumstämme springen, durchs Unterholz bratzen, in die mit braunem Wasser gefüllten Gräben springen und plantschen und dann im Schlamm wälzen. Kam gut. Leider war das Spiel vorbei, als ich mir die Pfote verknackst habe und, nach ein paar Streicheleinheiten, auf drei Beinen zum Auto humpeln musste.

Am 2. Weihnachtstag kam es dann deutlich härter. Im Spiel, mitten im Wald, habe ich mir die Schulter ausgekugelt. Mein linkes Vorderbeinchen stand quer zur Seite ab. Das tat weh, das kann ich euch bellen. Ich hab geschrien wie am Spieß. Meine Chefin hat mir dann so lange die Schulter massiert, bis sie wieder im Gelenk war und ich noch einmal auf drei Beinen zum Auto hüpfen konnte.

Ein paar Tage später hat meine Chefin mit mir eine Abenteuertour gemacht, querfeldein.

Wir sind extra weit gefahren, in eine Gegend, in der keine anderen Hunde sind, damit ich zur Abwechslung mal wieder auf vier Pfoten zurück zum Auto gehen kann. Es war sehr sehr schön. Ich konnte viel rennen, über Wiesen, durchs Wasser,…, wunderbar.

Aber auch hier habe ich es geschafft. Wieder habe ich mir ein Beinchen verletzt und bin auf drei Beinen zum Auto gehumpelt.

Zu guter Letzt hat mir dann diese Woche so ein Jungspund kräftig ins Ohr gebissen. Der konnte nicht vertragen, dass ich ihm gesagt habe, ich sei hier der Chef. So ein frecher Kerl. Das Blut floss heftig und hat meinen weißen Hals ganz rot gefärbt. Jetzt habe ich eine Kerbe in meinem Öhrchen. – Ich nehm´s als Auszeichnung.

Nun hoffe ich, dass meine Chefin mit mir überhaupt nochmal vor die Türe geht.

So lange liege ich hier auf meinem wunderbar kuscheligen Weihnachtsgeschenk und träume von wilden Touren durch Feld, Wald, Wiese, Wasser und Schlamm.

Passt gut auf euch auf und haltet Knochen und Öhrchen beisammen.

Euer Ole