Hi Freunde,

heute morgen ging´s schon im Dunkeln raus, ab in den Wald.

Meine Chefin hatte ein fröhliches Liedchen auf den Lippen: „Auf auf zum fröhlichen Jagen…“ und ich durfte frei laufen. Das hatte ich auch dringend nötig.

Möglicherweise angeregt durch dieses Lied, welches ja durchaus auch als Aufforderung zu sehen sein kann, ist bei mir plötzlich das Jagdfieber entbrannt. Bisher bin ich keinem Tier hinterher gelaufen, außer vielleicht mal einem besonders hübschen Hundemädel, aber Rehe, Hasen und Enten haben mich völlig kalt gelassen. Ich mach mich doch nicht zum Affen, ein Ole läuft niemandem hinterher.

Doch heute morgen war plötzlich alles anders. Hinter den Bäumen, auf einer Wiese saß ein großer Hase. Da bin ich erstmal sitzen geblieben und habe ihn genau beobachtet. Meine Chefin hat sofort bemerkt, dass es in mir kribbelte. Sie hat mich gerufen, sogar die Notfallpfeife hat sie benutzt, aber das ist alles gar nicht so richtig zu mir durchgedrungen. Auf einmal rannten meine Pfoten los, ich kam gar nicht so schnell mit. Durch das Unterholz und auf die Wiese auf den Hasen zu. Und der rannte dann auch los. Und so haben wir uns ein schönes Wettrennen geliefert. Ein Haken nach rechts, dann einer nach links. Uihhh, das hat Spaß gemacht.

Ich hätte jetzt in das Lied meiner Chefin mit einstimmen können. Allerdings in die 3. Strophe:

Das edle Jägerleben

vergnüget meine Brust.

Dem Wilde nachzustreifen

ist meine höchste Lust.

Irgendwann ist der Hase ins Unterholz und ich habe ihn nicht mehr gefunden. Dann bin ich stolz zu meiner Chefin zurück getrabt und wollte mir eine Belohnung für diese aufregende Jagd abholen. Aber da kam die große Enttäuschung. Meine Chefin war sehr sehr böse und hat mir sofort wieder die Leine an den Hals gehängt.

Ich verstehe das nicht. Erst singt sie: „Auf auf zum fröhlichen Jagen…“ und wenn ich es dann tue, ist es auch nicht richtig. Jetzt muss ich erstmal ein bisschen schmollen.

Waidmannsheil

Euer Ole