Respekt und Schafe

Hey Freunde,

meine Chefin hat nochmal einen Versuch unternommen festzustellen, ob ich nicht vielleicht doch ein Interesse am Hüten habe. Bisher habe ich mich ja nicht wirklich als Hütehund, der ich rassemäßig eigentlich bin, gezeigt. Beim letzten Hüte-Seminar gab es so viel Interessantes im Paddock zu riechen, dass mir gar nicht aufgefallen ist, dass auch Schafe dort drin waren.

Aber dieses Mal war alles anders. Zuerst hat meine Chefin dem Oberchef Tom Daume vom Schnuckenhof erzählt, dass ich keinen Respekt vor ihr habe. Na ja, stimmt ja auch. Ich weiß genau was ich tun muss, um zu bekommen, was ich will. Zwischendurch höre ich auf sie, wenn es für mich nicht so wichtig ist, um sie in Sicherheit zu wiegen, aber wenn es drauf ankommt, mach ich die Ohren zu und pöbel andere Rüden an. Der Oberchef Tom hat meiner Chefin dann gezeigt, wie sie sich bei mir Respekt verschaffen kann. Er ist sogar mit mir zu einem anderen Rüden gegangen, Nase an Nase, aber ich hab mich nicht getraut zu pöbeln. Keinen Mucks hab ich gemacht. Wenn meine Chefin das jetzt auch so macht, hab ich ja gar keinen Spaß mehr. Mal sehen, wie ich meine Stellung im Rudel zu Hause als Leitwolf halten kann. Aber es wird schwierig, meine Chefin ist voll motiviert mir diese Rangposition zu nehmen.

Dann ging es zu den Schafen. Ich durfte mit Tom gleich ohne Leine dort rein, obwohl ich noch nicht gefrühstückt hatte. Diesmal hatte ich weder Angst vor den Wolligen, noch habe ich irgendwelche anderen Gerüche wahrgenommen. Tom hat mich um die Schafe herum laufen lassen. Davon wird der Bauch zwar nicht voll, aber es war schon spannend.

Ich wusste noch nicht genau, was ich jetzt tun sollte. Sicherheitshalber habe ich mich zwischendurch immer wieder hingelegt, damit kann man nichts falsch machen. Das habe ich auch bei den anderen gesehen, schnelles Hinlegen ist immer gut.

Ich durfte an diesem Wochenende viermal an die Schafe und ich habe mich sehr bemüht, alles richtig zu machen.

Danke Tom, dass du dir so viel Mühe mit mir gemacht hast. Dank dir hab ich jetzt Spaß an den Schafen und möchte richtig hüten lernen. Vielleicht lass ich dafür in Zukunft auch mein Kringelschwänzchen hängen, damit ich wie ein richtiger Border aussehe und du mich nicht mehr „Husky“ nennst, lieber Tom.

So jetzt träume ich von den dicken Wollmäusen und freue mich aufs nächste Hüte-Seminar.

Bis bald

Euer Ole

 

Dieser Beitrag wurde am 5. April 2017 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 1 Kommentar

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